Schriftenreihen

(Hrsg.: Prof. Dr. Uta Herbst und Prof. Dr. Markus Voeth)

Schriftenreihe zum Verhandlungsmanagement

Band 1: The Impact of Concession Strategies on Negotiation Performance von Dr. Birte Kemmerling

Konzessionen (auch: Zugeständnisse) spielen in Einkäufer-Zulieferer-Verhandlungen eine entscheidende Rolle, weil die beteiligten Verhandlungs­parteien in der Regel nur über Konzessionen, das heißt über eine Abfolge von entgegenkommenden Angeboten, zu einem von beiden Seiten akzeptierten Verhandlungsergebnis kommen. Da Verhandelnde mit der Abgabe von eigenen Konzessionen jedoch einen Teil ihrer individuellen Verhandlungsmasse hergeben und durch Konzessionen des Gegenübers einen Teil zu ihrer Verhandlungsmasse dazu gewinnen können, beeinflussen Konzessionen maßgeblich die Verhandlungsperformance von Verhandelnden. Diese wiederum hat nachweislich einen Einfluss auf die Profitabilität von Unternehmen.

Vor diesem Hintergrund ist es sowohl für die Verhandlungsforschung als auch für die Verhandlungspraxis von Interesse, zu untersuchen, wann und wie Verhandelnde Konzessionen in Verhandlungen machen sollten, um die eigene Verhandlungsperformance zu optimieren. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung widmet sich die Autorin dieser Fragestellung, indem sie erstens (1) untersucht, ob Verhandelnde die erste Konzession in einer Verhandlung machen sollten, zweitens (2) analysiert, nach welchem Konzessionsmuster Verhandelnde verhandeln sollten und drittens (3) die Vorteilhaftigkeit der Abgabe von Konzessionen in Form von Paket­angeboten in Verhandlungen mit mehreren Verhandlungsgegenständen (z. B. Preis, Menge und Lieferkonditionen) ermittelt. Mit der Bearbeitung dieser Teilfragestellungen schließt die Autorin zum einen Lücken in der Verhandlungsforschung und zum anderen leitet sie relevante Implikationen für ein systematisches Konzessionsmanagement in der Verhandlungspraxis ab.

Band 2: Festsetzung und Durchsetzung von Verhandlungszielen von Dr. Tatjana Becker

Verhandlungsziele sind ein bedeutendes Steuerungsinstrument des Verhandlungsprozesses. Allerdings weist die Forschung Lücken in Bezug auf einige relevante Fragen im Zusammenhang mit ihrer Festsetzung und Durchsetzung auf. Daher wird zunächst der Zusammenhang zwischen überambitionierten Verhandlungszielen und der Performance analysiert, um Aufschluss darüber zu bekommen, wie das Ziellevel möglichst erfolgs­wirksam gesetzt werden kann. Zudem wird untersucht, welche Konzes­sions­strategien zu einer effektiven Durchsetzung von Verhandlungszielen geeignet sind. Abschließend wird diskutiert, wann das Outsourcen einer Verhandlung zur Durchsetzung von Zielen vorteilhaft ist.

Band 3: Nachverhandlungen in Geschäfts­beziehungen von Dr. Aline Lenzing

Bei der Vermarktung von Produkten und Leistungen stellen Verhandlungen als Interaktionsprozess zur konkreten Leistungsdefinition einen zentralen Treiber für den Unternehmenserfolg dar. Der verschärfte Wettbewerb in vielen Märkten führt jedoch zu einem Trend der Nachverhandlung bestehender Verträge. So werden einseitig initiierte Nachverhandlungen zur kurzfristigen Ergebnisverbesserung eingesetzt, obwohl sie negativ auf die Geschäftsbeziehung wirken und langfristigen Schaden verursachen können. Aline Lenzing greift diese Entwicklung auf und leitet auf Basis einer detaillierten Analyse wertvolle Implikationen für eine ergebnisoptimierte Nachverhandlungsführung ab

Band 4: The Role of Aspirations in Negotiation von Dr. Stephanie Pratsch

Buyer-seller negotiations have significant impact on a company’s profitability, which makes practitioners aim at maximizing their performance. One lever for increasing bargaining performance is to pursue a clearly defined aspiration, i.e. one’s most desired outcome. In this context, the author explores the role of such aspirations in the three negotiation phases: preparation, bargaining, and striking a deal. She investigates determinants of aspirations, unintended consequences such as unethical bargaining behavior, and the consequences of overly ambitious aspirations. As a result, she does not only close existing gaps in negotiation research, but also derives valuable implications for practitioners

Band 5: Emotionen in Verhandlungen von Dr. Martina Pesic

Verhandlungen sind in nahezu allen menschlichen Interaktionen zu beobachten. Während Verhandelnde lange Zeit als „Homo Oeconomici“ angesehen wurden, wird ihnen heute eine menschlichere Seite zugesprochen. Insbesondere Emotionen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Gerade subtile Aspekte, wie Emotionen, werden in Verhandlungen jedoch als eine besondere Herausforderung für das Management wahrgenommen, da diese schwer greifbar bzw. quantifizierbar sind und bei Vernachlässigung, Missachtung oder Negierung zum Abbruch von Verhandlungen führen und somit gravierende Konsequenzen für das Unternehmen nach sich ziehen können. Eine fundierte Auseinandersetzung mit Emotionen in Verhandlungen ist deshalb unabdingbar.

Ziel der Autorin ist es daher einen fundierten Einblick in die Wirkungsweise von Emotionen in Verhandlungen zu gewähren. Daneben entwickelt Martina Pesic auch eine Methode, die eine präzise, zeitgleiche und objektive Messung von Emotionen erlaubt. Um eine umfassende Untersuchung zu gewährleisten, betrachtet sie nicht nur die Verhandelnden, sondern auch alle weiteren ergebnisrelevanten Komponenten, die einer Beeinflussung durch Emotionen unterliegen. Konkret untersucht sie dabei folgende Forschungsfragen:

    Forschungsfrage 1: Welchen Einfluss haben Emotionen auf den Verhandlungserfolg (insbesondere auf die Verhandlungseffektivität und die Verhandlungseffizienz)?

    Forschungsfrage 2: Wie wirken sich Emotionen auf weitere ergebnisrelevante Verhandlungsparameter (insbesondere auf das Verhandlungsmedium, die Parteigröße und das Geschlecht der Verhandelnden) aus?

    Forschungsfrage 3: Gibt es Unterschiede in der Ergebnisrelevanz von Emotionen im Prozessverlauf einer Verhandlung?

Durch die Beantwortung dieser Forschungsfragen werden tiefgehende Erkenntnisse über die Bedeutung von Emotionen in Verhandlungen gewonnen. Dabei dienen die gewonnenen Erkenntnisse sowohl dazu, das Forschungsfeld der Verhandlungen in der Theorie weiter voranzutreiben, als auch das Management komplexer Verhandlungen in der Praxis zu unterstützen und weiter zu verbessern.

Band 6: Verhandlungskosten: Relevanz, Einflussfaktoren und Wirkung von Dr. Stephan Kasprzak

Verhandlungen stellen interpersonale Entscheidungsprozesse von mindestens zwei Parteien dar, die jeweils versuchen, ihre divergierenden Eigeninteressen zu wahren (Thompson, 1990). Vor dem Hintergrund der weltweit steigenden Anzahl an Transaktionsprozessen gewinnen Verhandlungen für Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Verhandlungen schaffen für Unternehmen jedoch nicht nur Werte, sondern lösen auch immer Kosten aus, die in der Forschung jedoch bislang kaum Aufmerksamkeit erhalten haben.

Es ist sehr bemerkenswert, dass Wirtschaftlichkeitsaspekte von Verhandlungen in der Forschung ausgeblendet werden, da die Kosten des wirtschaftlichen Austausches von Leistungen auf über ein Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung geschätzt werden (Butler et al., 1997) und Verhandlungen den zentralen Mechanismus für den Leistungsaustausch auf Business-to-Business-Märkten darstellen. Neben Löhnen und Gehältern, Reise- und Telekommunikationskosten müssen bei Verhandlungen auch kalkulatorische Kosten berücksichtigt werden. Hierzu zählen Opportunitätskosten, die dann anfallen, wenn die Zeit von Verhandlungsführern während einer Verhandlung an einer anderen Stelle im Unternehmen wertbringender hätte eingesetzt werden können.

Trotz erheblicher praktischer Relevanz, gibt es bislang kaum aktuelle verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Verhandlungskosten. Die übergeordnete Zielsetzung dieses Buches besteht daher darin, das Thema Verhandlungskosten praxisnah zu untersuchen und wertvolle Erkenntnisse über die Relevanz, Einflussfaktoren und psychologische Wirkung von Verhandlungskosten für die Verhandlungspraxis abzuleiten. Um die Zielsetzung konsequent zu verfolgen werden insgesamt drei empirische Studien durchgeführt, die ausnahmslos auf Samples mit Verhandlungspraktikern basieren und sich jeweils mit einer Teilfragestellung zum Thema Verhandlungskosten auseinandersetzen. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse für die Unternehmenspraxis und Verhandlungsforschung.

Band 7: New Perspectives on Negotiation Styles von Dr. Melanie Preuß

Companies have a keen interest in developing skilled negotiators in order to improve their negotiation outcome. A crucial determinant of the negotiation outcome are negotiation styles that represent the negotiator’s actual behavior during the negotiation process. In this context, the author examines the variation in negotiation styles throughout the negotiation process, points out the relevance of the negotiator’s characteristics and situational context as determinants of negotiation styles, and emphasizes the importance not only of actual but also of perceived negotiation behavior. As a result, existing negotiation research is advanced as new perspectives on negotiation styles are offered to improve a negotiator’s performance

Band 8: Methoden der Datenerhebung in der Verhandlungsforschung von Dr. Andreas Knöpfle

Valide generierte Daten aus Verhandlungen bilden die Grundlage zum Ergründen von Art und Umfang verschiedener Einflussfaktoren auf den Verhandlungsprozess und das Verhandlungsergebnis. Die Wahl einer bestimmten Datenerhebungsmethode wird weitestgehend von der jeweiligen Problemstellung einer Untersuchung bedingt. Aus diesem Zusammenhang erschließt sich die Notwendigkeit, fundierte Erkenntnisse und Empfehlungen für die Anwendung von bestimmten Datenerhebungsmethoden in der Verhandlungsforschung zu entwickeln. Damit einhergehend können sowohl Verbesserungspotenziale für die methodische Vorgehensweise zukünftiger Forschungsvorhaben aufgefunden als auch – basierend auf den generierten Daten – gehaltvolle Handlungsempfehlungen für die Verhandlungspraxis ausgesprochen werden. Zunächst nimmt der Verfasser eine umfangreiche Literaturanalyse über die methodischen Praktiken der Datengewinnung in verhandlungsrelevanten Studien im Zeitraum 2005 bis 2014 vor. Basierend auf einer ergänzend durchgeführten Befragung unter Verhandlungswissenschaftlern liefert er eine Prognose der zukünftigen Anwendungshäufigkeiten der Erhebungsmethoden und leitet methodische Erkenntnisse im Zeitverlauf ab. Insbesondere durch die Analyse der Passung zwischen Untersuchungsfragestellung und Datenerhebungsmethode sowie weiterer Aspekte (z. B. Art der Verhandlung, Forschungsdisziplin, Journal der Publikation, Korrespondenzautor und dessen Affiliation), welche die jeweilige Untersuchung beeinflussen könnten, schafft der Autor eine kontemporäre Entscheidungshilfe für kommende verhandlungsbezogene Forschungsaktivitäten

Band 9: Performance Enhancing Strategies in Different Negotiation Phases von Dr. Marie-Christin Weber

Die Autorin untersucht gewinnmaximierendes Verhalten in verschiedenen Phasen des Verhandlungsprozesses. Bereits seit einigen Jahrzehnten setzt sich die Forschung eingehend mit dem Verhalten von Akteuren in Verhandlungen auseinander und versucht, Faktoren, welche die Performance beeinflussen, zu identifizieren. Die Mehrheit der Studien fokussiert sich dabei auf Verhaltensweisen innerhalb der Hauptphase einer Verhandlung. Die Abhandlung betrachtet hingegen Phasen, die bislang in der Forschung unterrepräsentiert sind, jedoch einen Einfluss auf den Verhandlungsverlauf und das Verhandlungsergebnis aufweisen. Diese Phasen sind die Vorverhandlungsphase, die erste Angebotsabgabe und der damit einhergehende Übergang in die Hauptverhandlungsphase und Pausen, welche die Hauptverhandlung in mehrere Runden einteilen. Innerhalb dieser Phasen werden Verhaltensweisen untersucht und analysiert, die strategisch eingesetzt werden können, um das individuelle Verhandlungsergebnis zu beeinflussen. Die Dissertation umfasst drei empirische Artikel, die sich jeweils mit einer konkreten Strategie innerhalb einer Phase befassen. Im ersten Paper wird das Kommunikationsverhalten in der Vorverhandlungsphase untersucht. Dabei wird mittels eines Verhandlungsexperiments und anschließender Inhaltsanalyse der Gesprächsprotokolle herausgestellt, dass die Verwendung positiver Kommunikationselemente wie das Erzeugen von Enthusiasmus für ein anstehendes Projekt, zu einem prozentualen Anstieg an Einigungen für den Verhandlungseintritt und einer höheren Konzessionsbereitschaft führt. Das zweite Paper untersucht die Wirkung eines semantischen ersten Angebots, welches keine spezifische Zahl beinhaltet, sondern nur eine numerische Richtung vorgibt, auf das Konzessionsverhalten der Gegenseite und das Verhandlungsergebnis. Anhand zweier Szenario-basierter Befragungen und einem Verhandlungsexperiment wird verdeutlicht, dass semantische Angebote eine Ankerwirkung aufweisen und sogar zu besseren Verhandlungsergebnissen führen. Das dritte Paper betrachtet das Setzen von Pausen und deren Auswirkung auf den weiteren Verhandlungsverlauf. Hierzu werden die Gesprächsinhalte sowie die Ergebnisse eines weiteren Verhandlungsexperiments untersucht. Die Analyse zeigt, dass Pausen zwar eine dominante Wirkung haben, sich jedoch negativ auf die Stimmung innerhalb der Verhandlung und somit auch auf das Verhandlungsergebnis auswirken können. Abschließend werden die gewonnen Erkenntnisse zusammengetragen und diskutiert. Die Dissertation schließt mit Implikationen für die Praxis, Limitationen der Arbeit, sowie einem Forschungsausblick ab.

Band 10: Fragmentierung von Verhandlungen von Dr. Marc Schmidt

Auf Industriegütermärkten sind Leistung und Gegenleistung zu Beginn des Vermarktungsprozesses häufig nicht determiniert, sodass Verhandlungen hier den zentralen Transaktionsmechanismus darstellen. Verhandlungen stellen hier einen Entscheidungsfindungsprozess dar, bei dem mindestens zwei Parteien mit jeweils unterschiedlichen Präferenzen in Bezug auf die Austauschobjekte versuchen, das eigene Ergebnis zu maximieren.

Allerdings laufen Verhandlungen in der Praxis oftmals nicht ununterbrochen ab, sondern zeichnen sich durch ein mehrmaliges Aufeinandertreffen der beteiligten Parteien aus. Wenngleich die Frage, wie eine Gesamtverhandlung in unterschiedliche Verhandlungsepisoden fragmentiert werden soll und kann, für die Verhandlungspraxis von Relevanz ist, fehlen bislang noch wissenschaftliche Erkenntnisse zur episodenbezogenen Optimierung des Verhandlungsablaufs. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel, die Gestaltungs- und Wirkungsweisen von Verhandlungsepisoden zu untersuchen, Implikationen für das organisationale Verhandlungsmanagement abzuleiten.

Dazu wurden drei empirische Studien durchgeführt, die jeweils Teilfragestellungen zu den Einflussfaktoren und Auswirkungen sowie der ökonomischen Sinnhaftigkeit von Verhandlungsepisoden (Studie 1), dem strategischen Einsatz von Vorverhandlungsepisoden vor dem Hintergrund episodenübergreifender Effekte (Studie 2) und dem taktischen Einsatz von Verhandlungspausen (Studie 3) beantworten. Die Ergebnisse der drei Studien zeigen, dass die Aufteilung von Verhandlungsepisoden diverse Gestaltungsmöglichkeiten bietet und zugleich das Verhandlungsergebnis signifikant beeinflussen kann.

Band 11: Storytelling in Negotiations von Dr. Anke Degenhart

Angesichts des großen Einflusses von Verhandlungen auf die Unternehmensleistung sowie der wichtigen Rolle von Kommunikation im interaktiven Entscheidungsprozess suchen Verhandelnde nach effektiven Methoden zur systematischen Gestaltung von Kommunikation. Storytelling ist ein Ansatz, der sich bereits in vielen Bereichen als erfolgreich erwiesen hat, jedoch nur außerhalb des Verhandlungskontexts. Bisherige Studien haben gezeigt, dass jedes Anwendungsfeld von Storytelling Besonderheiten mit sich bringt und Wissenschaftler bestehende Erkenntnisse nicht einfach auf andere Bereiche übertragen können. Das übergeordnete Ziel dieser Dissertation ist daher, die Frage zu klären, wie nützlich strategisch eingesetztes Storytelling in Verhandlungen ist.

Die Abhandlung besteht aus drei Studien: Studie 1 gibt einen umfassenden Überblick zur bisherigen interdisziplinären Storytelling-Forschung. Daraus werden Implikationen für Verhandlungen abgeleitet. Die konzeptionelle Studie beantwortet die folgende Forschungsfrage: Was genau ist Storytelling und was implizieren die bestehenden Forschungserkenntnisse für Verhandlungen? Studie 2 untersucht empirisch mittels eines Verhandlungsexperiments, wie sich Storytelling auf die Anzahl der Vertragsabschlüsse und das individuelle Verhandlungsergebnis auswirkt. Die Studie konzentriert sich somit auf die Frage, wie Storytelling Resultate von Verhandlungen beeinflusst. Studie 3 zielt darauf ab, basierend auf semistrukturierten Experteninterviews und einem weiteren Verhandlungsexperiment Erfolgsfaktoren von Storytelling in Verhandlungen zu identifizieren und analysieren.

Insgesamt zeigt die Dissertation, weshalb und wie Verhandelnde Storytelling vorbereiten und anwenden sollten, um sicherzustellen, dass es den bestmöglichen Einfluss auf ihre Verhandlungsleistung hat. Zur Veranschaulichung beinhaltet die Arbeit zahlreiche Praxisbeispiele und -empfehlungen.

Band 12: Goal Setting Strategies in Business Negotiations von Dr. Maximilian Ortmann

Verhandlungen sind zu einem zentralen Aspekt des Managements geworden und haben einen maßgeblichen Einfluss auf den Gewinn eines Unternehmens. Aus diesem Grund sind Organisationen fortwährend bestrebt, ihre Verhandlungsperformance zu verbessern. In der Verhandlungsforschung hat sich in den letzten Jahrzehnten herauskristallisiert, dass das richtige Setzen von Zielen einer der besten Prädiktoren für den Verhandlungserfolg ist. Angesichts des Umfangs und der Komplexität von Geschäftsverhandlungen hat daher insbesondere die Optimierung von Verhandlungszielen großes Potenzial für Unternehmen. Die Entwicklung von Zielsetzungsstrategien für eine Verhandlung ist in der Geschäftspraxis jedoch noch recht wenig verbreitet. Um Verhandlungsexperten durch empirische Erkenntnisse bei der Entwicklung und dem effektiven Management von Zielsetzungsstrategien für Geschäftsverhandlungen zu unterstützen, enthält diese Dissertation drei empirische Studien, die die drei wichtigsten Schritte zur Behebung dieses Defizits darstellen. Die erste Studie vergleicht die Ausprägungen von sozialen und wirtschaftlichen Verhandlungsgewinne in verschiedenen Geschäftsbeziehungstypen zu Beginn der  Geschäftsbeziehung und analysiert deren Entwicklung bis zum aktuellen Status Quo. In der zweiten Studie wird die Anzahl der Verhandlungsziele, die für eine optimale Zielsetzungsstrategie in Verhandlungen mit mehreren unterschiedlichen Verhandlungsgegenständen berücksichtigt werden sollten, in den Fokus gerückt. In dieser Studie werden die beiden Dimensionen Zielumfang und Zielschwierigkeit in verschiedenen Ausprägungen kombiniert, um die sinnvollste Kombination für Verhandlungen mit mehreren unterschiedlichen Verhandlungsgegenständen zu finden. Es wird ein umfassendes Verhandlungsexperiment unter Studierenden durchgeführt und die Auswirkungen auf den individuellen und den gemeinsamen Verhandlungsgewinn und die Abbruchrate der Verhandlungen gemessen. Im letzten Schritt analysiert die dritte Studie die Art und Ausrichtung der Verhandlungsziele. Wenn die Zusammensetzung der Verhandlungsgegenstände ein integratives Potenzial birgt, ergibt sich die Möglichkeit, die gemeinsamen Gewinne beider Verhandlungsparteien zu erhöhen. Inwieweit die Verhandlungsführer dieses integrative Potenzial ausschöpfen, hängt weitgehend von ihrer Zielausrichtung ab. Eine quantitative Studie unter Praktikern wurde verwendet, um den Einfluss zu untersuchen, den situativ-organisationale Faktoren einer Geschäftsverhandlung auf die Zielausrichtung der Verhandlungsführer haben. Die Erkenntnisse dieser drei Studien zusammenfassend, schließt die Dissertation mit Implikationen für die Praxis, Limitationen der Ergebnisse und Ideen für die zukünftige Forschung.

 

 

Band 13: Third Parties in Negotiations von Dr. Johanna Sand

Da es Verhandlungsführern nicht immer gelingt, einvernehmliche und akzeptierte Verhandlungslösungen zu erzielen, suchen sie nach besseren Techniken zur Bewältigung ihrer oft sehr schwerwiegenden Konflikte. Der Eingriff von Drittparteien ist insbesondere aufgrund seiner Vorteile in den Fokus der alternativen Streitbeilegungsmechanismen gerückt. Allerdings ist es für Verhandlungsführer eine heikle Angelegenheit, die eigene Entscheidungsbefugnis aufzugeben, um sie auf Personen zu übertragen, die nicht in erster Linie an der Konfliktsituation beteiligt sind. Da der Verzicht auf Entscheidungsgewalt immer mit einem Verlust an eigener Entscheidungskompetenz einhergeht, erwarten die Verhandlungsführer von der Drittparteiintervention im Gegenzug ein besseres Verhandlungsergebnis. Ob diese Annahme gerechtfertigt ist und ob Drittparteien in Verhandlungen mithin erfolgreich als strategisches Instrument eingesetzt werden können, ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit.

Band 14: Institutionalizing Negotiation Management von Dr. Markus Mayer

Trotz fortschreitender Digitalisierung bleiben Verhandlungen im B2B Vertrieb das Medium zum Geschäftsabschluss. Damit stehen Unternehmen weiterhin vor der Frage, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um die eigenen Verkäufer im Rahmen der Verkaufsverhandlungen zu steuern. Dazu hat sich die Forschung in der Vergangenheit stark auf Einzelaspekte der direkten Einflussnahme auf Verhandlungen fokussiert. Da Unternehmen aber durch Rahmenbedingungen wie z.B. Rabattrichtlinien auch indirekten Einfluss auf das Verhalten Ihrer Verkäufer nehmen, muss die Betrachtung weiter gefasst werden. Insofern wurde auch die Frage ob institutionalisiertes Verhandlungsmanagement zur Verbesserung der Verhandlungsergebnisse beiträgt bislang nur an Beispielen erörtert.

Deshalb wird untersucht, welche Hebel von Unternehmen genutzt werden, um Einfluss auf die Verkäufer im Verhandlungen zu nehmen. Dann wird deren Einsatz in unterschiedlichen Unternehmen auf Muster untersucht. Daraus werden vier Ansätze für die Institutionalisierung von Verhandlungsmanagement im Vertrieb abgeleitet. Diese Ansätze sind „Manage by exception“, „Enabling“, „Process Guidance“ und „Process Control“.

Anschließend wird die positive Wirkung des Einsatzes dieser Ansätze auf den Verhandlungserfolg untersucht und bestätigt.

Nach Bestätigung dieses positiven Zusammenhangs zwischen dem Einsatz von Verhandlungsmanagement und dem Verhandlungserfolg, stellt sich die Frage, weshalb nur wenige Unternehmen in der Praxis Verhandlungsmanagement betreiben. Deshalb wird abschließend untersucht, welche Gründe entlang des Change Management Prozesses bei der Einführung von Verhandlungsmanagement zum Scheitern führen.

Zusammengenommen wird in dieser Arbeit durchleuchtet, welche Ansätze Unternehmen bei der Einführung von Verhandlungsmanagement im Vertrieb verfolgen. Grundsätzlich kann ein positiver Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Verhandlungsmanagement und dem resultierenden Verhandlungserfolg bestätigt werden. Konkrete Fehler, die es bei der Einführung von Verhandlungsmanagement zu vermeiden gilt, werden aufgezeigt.

Band 15: Power in supply chain negotiations: a two-stage approach von Dr. Benjamin Hebisch

Verhandlungen zwischen Einkäufern und Zulieferern haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Kosten und den Umsatz eines Unternehmens und sind dementsprechend ein wichtiger Faktor für deren Gewinn. Das Ergebnis dieser Verhandlungen hängt maßgeblich von der Machtposition der Unternehmen und damit auch der Verhandler ab. In dieser Studie wird in den drei empirischen Artikeln gezeigt, wie die Machtposition zunächst identifiziert sowie verbessert und anschließend gewinnmaximierend in Verhandlungen zwischen Verkäufern und Einkäufern eingesetzt werden kann. Im ersten Paper werden die der Macht von Einkäufern und Lieferanten zu Grunde liegenden Ursachen identifiziert und gewichtet. Die Ergebnisse des ersten Papers zeigen, wie stark die einzelnen identifizierten Faktoren die Macht des Einkäufers und des Vertriebs beeinflussen. Die Anzahl der für ein Produkt zur Verfügung stehenden Lieferanten ist für beide Seiten die mit Abstand wichtigste Ursache für Macht. Es wird herausgestellt, dass eine höhere Anzahl an Lieferanten zu einer besseren Machtposition des Einkäufers und gleichzeitig zu einer schlechteren Machtposition des Verkäufers führt. Das Ziel des zweiten Papers ist es, den Einfluss der Anzahl der Lieferanten auf das Ergebnis von Verhandlungen zwischen Einkäufern und Verkäufern zu untersuchen. Dabei werden die verschiedenen Innovationsgrade der zu beschaffenden Produkte berücksichtigt. Auf Basis realer Verhandlungsdaten eines deutschen Automobilerstellers wird gezeigt, dass die Anzahl der für ein Produkt zur Verfügung stehenden Lieferanten bei innovativen Produkten einen stärkeren Einfluss auf das Verhandlungsergebnis hat als bei funktionalen, weniger innovativen Produkten. Das dritte Paper ermittelt, wie die Fähigkeit, die Perspektive der Gegenseite einzunehmen (Perspective Taking Ability) das Verhandlungsergebnis beeinflusst. Dieser Zusammenhang wird für verschiedene Machtpositionen untersucht. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass hohe Perspective Taking Ability eines Verhandlungsführerenden in der besseren Machtposition zu einem schlechteren Ergebnis führt als niedrige Perspective Taking Ability. Gleichzeitig führt eine hohe Ausprägung der Fähigkeit zu einer positiveren Wahrnehmung der geführten Verhandlung als eine niedrige Ausprägung. Dieser gegensätzliche Effekt von Perspective Taking Ability birgt für Einkäufer und Verkäufer in einer überlegenen Machtposition das Risiko, ein schlechteres Verhandlungsergebnis positiv zu bewerten. Die Ergebnisse der Studien werden am Ende der Dissertation zusammengefasst und diskutiert. Es werden Implikationen für die Praxis abgeleitet sowie Limitationen und Ansätze zukünftiger Forschung aufgezeigt.

Band 16: Ambidextrous Negotiation Behavior von Dr. Iris Pöschl

Ambidextrie (lat. Beidhändigkeit) wird in der Organisations- und Managementforschung seit geraumer Zeit als Schlüssel zu langfristigem wirtschaftlichem Erfolg für Unternehmen in unterschiedlichsten Kontexten diskutiert. Ambidexe Organisationen besitzen die Fähigkeit, in den Dimensionen Exploitation und Exploration gleichermaßen erfolgreich zu sein. Während Exploitation auf Effizienz und Skalierungseffekten basiert, um das Kerngeschäft zu optimieren, erfordert Exploration Flexibilität und die Bereitschaft, sich stetig neu zu erfinden und somit anpassungsfähig zu bleiben. Hinsichtlich der Frage, wie Organisationen Ambidextrie als strategischen Wettbewerbsvorteil nutzen können, nehmen neben allgemeinen aufbau- und ablauforganisatorischen Gestaltungsparametern auch individuelle Kompetenzen eine wichtige Rolle ein. Das ambidexe Verhalten der Mitarbeiter prägt somit ganz entscheidend die ambidexe Ausrichtung auf organisationaler Ebene und damit auch den Unternehmenserfolg. Während Manager und Mitarbeiter in diversen betrieblichen Kontexten bereits die Vorteile ambidexen Handelns in ihrem Arbeitsalltag nutzen, fehlen bislang Erkenntnisse zur Konzeptualisierung und Wirkung eines ambidexen Verhandlungsansatzes. Jedoch erscheint ein solcher Ansatz vor dem Hintergrund der konkurrierenden Anforderungen, die an Verhandelnde gestellt werden, durchaus vielversprechend: Neue Technologien und Marktakteure bringen Verhandelnde vermehrt in ungewohnte Situationen, die flexibleres und damit exploratives Handeln erfordern, ohne dabei den Verhandlungserfolg zu riskieren, der häufig auf effizientem Vorgehen basiert. Bislang fehlen Verhandlungspraktikern konkrete Handlungsanweisungen, wie sie einen ambidexen Verhandlungsansatz strategisch nutzen können. Daher muss zum einen die Wirksamkeit von individueller Ambidextrie in Verhandlungen empirisch untersucht werden, zum anderen ist ein Verständnis der explorativen und exploitativen Verhaltensweisen in Verhandlungen notwendig. Die vorliegende Dissertation konzentriert sich auf beide Stoßrichtungen. Dabei werden auch spezifische Situationen betrachtet, um den effektiven Einsatz von Ambidextrie in Verhandlungen auch anhand von situativen Kriterien bewerten zu können. Insgesamt werden drei empirische Studien durchgeführt, um die zugrundeliegenden ambidexen Verhaltensweisen und deren Auswirkung auf die individuelle Verhandlungsleistung zu beleuchten. Generell liegt ein besonderer Fokus auf dem Nutzen von Ambidextrie in Einkaufs- / Vertriebsverhandlungen, wobei zahlreiche Handlungsempfehlungen aus den gewonnenen Erkenntnissen abgeleitet und in die Praxis transferiert werden.

Schriftenreihe zu Business Development

Band 1: Business Model Innovation as a Business Development Strategy von Dr. Jana Pölzl

Vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Marktumfeldes begründet durch wirtschaftliche, technologische und gesellschaftliche Trends sehen sich Unternehmen zunehmend gezwungen, neue Wege zur Weiter­entwicklung ihres Kerngeschäfts zu finden. Viele Unternehmen reagieren auf diese Entwicklung, indem sie Business Development-Abteilungen etablieren und Geschäftsmodellinnovationen verfolgen. Trotz der hohen Praxisrelevanz von Business Development und Geschäftsmodell­innovationen gibt es bisher nur vereinzelte Forschungsergebnisse dazu. So existiert in der Forschung bisher noch kein Konsens darüber, was genau Business Development und Geschäftsmodellinnovationen ausmachen und vor allem darüber, was ihren Erfolg treibt. Ziel dieser Untersuchung ist es aus diesem Grund, die folgenden Forschungsfragen zu beantworten: 1) Wie können Unternehmen durch Business Development wachsen und 2) Welche Faktoren bestimmen erfolgreiches Wachstum durch Geschäftsmodellinnovation? Diese Fragen werden durch vier aufeinander aufbauende Studien beantwortet.

Band 2: The Role of Digitalization within Business Development von Dr. Anne Theresa Eidhoff

Für Unternehmen stellt die zunehmende Digitalisierung, die alle Bereiche der Geschäftstätigkeit tangiert, sowohl Chance als auch Herausforderung dar. Viele Märkte sind durch hohen Wettbewerbsdruck, stagnierende Wachstumsraten und die Notwendigkeit für schnelle Markteinführungen und Innovationsdruck gekennzeichnet, wodurch der Fähigkeit, neue Wachstumsmöglichkeiten zu identifizieren und umzusetzen, eine besondere Bedeutung beigemessen wird. In vielen Unternehmen wird die Suche nach neuen Wachstumsmöglichkeiten als Business Development verstanden.

Unter Berücksichtigung der aktuellen Herausforderungen widmet sich das Buch der Frage, welche Bedeutung Digitalisierung und der entsprechende Einsatz digitaler Technologien im Rahmen von Business Development für Unternehmen haben kann. Gleichwohl der praktischen Relevanz steht die wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema Digitalisierung und Business Development noch am Anfang. Im Rahmen von vier empirischen Studien wurde der Frage nachgegangen, wie Unternehmen durch den Einsatz von Digitalisierung und digitaler Technologien Business Development realisieren können. Hierzu wurde in Studie 1 das Verständnis und Implementierungsstrategien von Business Development für eine umfassende Status-quo Analyse von Business Development in Unternehmen untersucht. Die zweite Studie thematisiert die Frage, wie Unternehmen ihre digitale Transformation über die Integration digitaler Technologien in Geschäftsaktivitäten forcieren. Im Rahmen der dritten Studie wurde auf Basis einer qualitativen Studie untersucht, welche Faktoren die Entscheidung eines Unternehmens beeinflussen, die Strategie der digitalen Produktinnovation zu verfolgen. Abschließend ist in Studie 4 die Digitalisierung des industriellen Vertriebsprozesses analysiert worden. Mittels fuzzy-set QCA wurde untersucht, welche Phasen des industriellen Vertriebsprozesses digitalisiert werden sollten, um die Vertriebsperformance zu steigern. Ferner, sollte mehr als eine Phase digitalisiert werden, wurde die Frage beantwortet, in welcher Kombination die digitalen und nicht-digitalen Vertriebsphasen für eine Steigerung der Vertriebsperformance zu konfigurieren sind.

Band 3: The interdependence between Business Development and Brand Management von Dr. Verena Thaler

Langfristiges Wachstum zu generieren, ist eine der bedeutendsten Herausforderungen von Unternehmen. Sie sind zunehmend mit saturierten (Kern-)Märkten und immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen konfrontiert. Um die eigene Marktposition zu erhalten und zu wachsen, ist es daher für Unternehmen wichtiger denn je, kontinuierlich neue Geschäftsfelder zu erschließen. Gleichzeitig gewinnt der Aufbau einer starken Marke an Bedeutung, um die Kundenloyalität zu erhöhen und sich einem direkten Preiskampf zu entziehen. Vor diesem Hintergrund haben sich Business Development sowie Markenmanagement als strategische Kernfunktionen etabliert.

Dieses Buch untersucht die Interdependenzen zwischen Business Development und Markenmanagement. Aufgrund der dominanten Stellung von Innovationen innerhalb des Business Developments bilden diese den Fokus der Untersuchung, und es wird analysiert, wie Innovations- und Markenmanagement voneinander profitieren können. Innovationen werden häufig als essentiell angesehen, um eine starke Marke aufzubauen und um deren Images kontinuierlich zu revitalisieren. Umgekehrt kann die Verwendung einer etablierten Marke eine Innovation bei deren Markteinführung unterstützen. Marken dienen Konsumenten hierbei als erstes Qualitätssignal und können somit Unsicherheiten minimieren, die mit dem Produktkauf verbunden sind.

Die Autorin untersucht empirisch, ob solche Interdependenzen zwischen Innovations- und Markenmanagement existieren und wie Unternehmen diese bestmöglich für ihre Innovations- und Branding-Aktivitäten nutzen können. Dabei wird analysiert, (1) wie Innovationen die Wahrnehmung und Einstellung von Konsumenten einer Marke gegenüber verändern können, (2) wie Branding den Markterfolg einer Innovation unterstützen kann und (3) wie der Aufbau von Brand Equity vor negativen Auswirkungen, zum Beispiel durch einen Produktskandal, schützen kann.

Die gewonnenen Erkenntnisse bieten relevante Implikationen für die Managementpraxis und Forschung. Sie zeigen Managern, wie Innovationen am besten eingesetzt werden können, um ihre jeweilige Marke zu stärken und umgekehrt, unter welchen Umständen es für den Erfolg einer Innovation am förderlichsten ist, sie unter einer bestehenden Marke am Markt einzuführen oder eine neue Marke dafür zu entwickeln.

Band 4: Nutzen und Akzeptanz von Industrie 4.0-Anwendungen von Dr. Sarah Stief

Mangelnde Akzeptanz und eine fehlende Nutzenwahrnehmung behindern die Erschließung von Industrie 4.0-Potenzialen. Trotz der großen unternehmerischen Relevanz von Industrie 4.0 fehlt es weitestgehend an einer fundierten wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Diese Untersuchung schließt diese Lücke. Im Fokus stehen dabei Nutzen- und Akzeptanzuntersuchungen von Industrie 4.0-Anwendungen im Kontext der Digitalen Transformation.

Studie 1 widmet sich dabei der Digitalen Transformation von Unternehmen und untersucht die unternehmensinternen und -externen Treiber, die Initiatoren und Verantwortlichen des Transformationsprozesses sowie die wesentlichen Chancen und Herausforderungen der Digitalen Transformation in Unternehmen.

Studie 2 identifiziert Industrie 4.0-Anwendungsmerkmale und deren Ausgestaltung. Dabei werden Merkmale herausgearbeitet, die für Marktteilnehmer im Hinblick auf eine Industrie 4.0-Anwendung von Relevanz sind.

Studie 3 thematisiert die organisationale Akzeptanz von Industrie 4.0-Anwendungen. Mittels Strukturgleichungsmodellierung werden dabei die relevanten Einflussfaktoren der organisationalen Akzeptanz von Industrie 4.0-Anwendungen am Beispiel von Maschine-zu-Maschine(M2M)-Kommunikation untersucht.

In Studie 4 werden aufbauend auf der Informationsökonomie Nutzenunterschiede zwischen Interessenten und Nutzern von Industrie 4.0-Anwendungen erklärt und aufgezeigt, wie Anbieter innerhalb ihrer Innovationsvermarktung mit diesen Nutzenunterschieden umgehen können. Methodisch basiert die Studie auf der Hierarchischen Individualisierten Limit Conjoint-Analyse (HILCA).

Band 5: Zahlungs­bereitschaft im Systemgeschäft am Beispiel von digitalen Steuerungs­systemen von Dr. Max Sylvester Thomas

Die Digitalisierung beherrscht seit Jahren die Diskussion in der Öffentlichkeit und stellt nahezu alle Wirtschaftszweige vor die Herausforderung der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Schlagworte wie 4. Industrielle Revolution, Industrie 4.0 oder Paradigmenwechsel sollen die Bedeutsamkeit der digitalen Transformation hervorheben. Die Digitalisierung führt dabei vermehrt zu aufkommenden Systemgeschäften, da digitale Technologien – z.B. Software-Plattformen mit Applikationen – eine laufende, nicht limitierte Erweiterung möglich machen. Die Aufteilung von Erwerbsvorgängen in einen Initialkauf und Folgekäufe (sukzessive Beschaffungsschrittfolge) als bestimmende Merkmale des Systemgeschäfts wirft für Unternehmen neue Fragen bei der Vermarktung auf. Für die bedeutsamen Folgetransaktionen und deren Preisfestsetzung müssen Anbieter einerseits die Kunden berücksichtigen, die bereits die Systemarchitektur akzeptiert haben (Bestandskunden) und diejenigen, die vor der Investitionsentscheidung Initialkauf stehen (Interessenten).

Weil beide Kundengruppen bei der Preisfindung für Folgekäufe im Systemgeschäft Relevanz aufweisen und zu vermuten ist, dass sie ein unterschiedliches Ausmaß an Nachfragerunsicherheit aufweisen, sind auch Zahlungsbereitschaftsunterschiede für Folgekäufe anzunehmen. Das Buch befasst sich somit zunächst mit der Zahlungsbereitschaftsmessung bei Folgekäufen im Systemgeschäft von Interessenten und Bestandskunden. Als Untersuchungsgegenstand wurde hierfür eine digitale Steuerungsplattform für Werkzeugmaschinen (Initialkauf) gewählt, die über neue Apps (Folgekäufe) erweitert werden sollte. Für die Präferenzmessung kam die Hierarchisch Individualisierte Limit Conjoint Analyse (HILCA) zum Einsatz. Zur Bestimmung des Ausmaßes an Nachfragerunsicherheit und deren Einflüsse auf die Zahlungsbereitschaft bei Folgekäufen wurde eine dynamische Betrachtungsweise von informationsökonomischen Gütereigenschaften vorgenommen und mit den Erkenntnissen der Zahlungsbereitschaftsmessung verknüpft. Weitere Einflussfaktoren wie die Systembindung und Kundenzufriedenheit wurden ebenfalls im Hinblick auf die Zahlungsbereitschaft für Folgekäufe untersucht.

Band 6: Kundenakzeptanz verhaltensabhängiger Preise von Dr. Patrick Sihler

Bei vielen Leistungsangeboten hängen die Kosten der Anbieter in besonderem Maße vom Nutzungsverhalten der nachgefragten Leistung durch die Kunden ab. Typische Beispiele hierfür sind die meisten Schadenversicherungen oder auch die Vermietung von Gebrauchsgegenständen, wie z.B. Fahrzeugen oder Maschinen. In der Vergangenheit waren die Vereinbarungen zwischen Anbietern und Kunden bei diesen Leistungsangeboten jedoch zumeist so gestaltet, dass für die Kunden kaum ein Anreiz bestand, die Leistung in einer für den Anbieter kostenschonenden Art und Weise in Anspruch zu nehmen. Stiegen jedoch aufgrund ineffizienten Nutzungsverhaltens die Kosten der Anbieter, so waren diese zur Erhöhung ihrer Preise gezwungen, was wiederum die Nachfrage bremste. Dieser Mechanismus führte nicht selten zu ineffizienten Märkten bzw. zu einem regelrechten Marktversagen.

Vor diesem Hintergrund wird seit einiger Zeit eine individuelle Differenzierung der Preise in Abhängigkeit vom konkreten Nutzungsverhalten der Nachfrager diskutiert. Ein solches Pricing löst das beschriebene Anreizproblem und ermöglicht den Anbietern eine effizientere Vermarktung ihrer Leistung. Eine praktische Anwendung solcher sogenannter „verhaltensabhängiger Preise“ war jedoch für lange Zeit aufgrund fehlender technischer Möglichkeiten oder prohibitiv hoher Kosten für die Dokumentation des Nachfragerverhaltens ausgeschlossen. Neue Medien sowie „Internet-of-Things“-Anwendungen machen es heute jedoch in vielen Bereichen möglich, das Nutzungsverhalten auf individueller Ebene zu erfassen und Preise entsprechend zu differenzieren. Die Anbieter können so ihre Durchschnittskosten senken und die Nachfrager können von günstigeren Einstiegspreisen profitieren.

Trotz der beschriebenen Vorteile verhaltensabhängiger Preise zeigen sich in der Praxis jedoch oftmals relativ große Akzeptanzprobleme. Diese hängen, wenig überraschend, z. B. mit der Preisgabe der mitunter sehr persönlichen Daten zum Nutzungsverhalten zusammen. Um solche Akzeptanzprobleme zu verringern oder gar zu überwinden, müssen Anbieter entsprechende Akzeptanz-fördernde Maßnahmen ergreifen. Sowohl in der Praxis als auch in der Literatur liegen dabei zahlreiche Anhaltspunkte vor, dass insbesondere durch die Gestaltung der Preisstruktur Einfluss auf die Akzeptanz von verhaltensabhängigen Preisen genommen werden kann. Interessanterweise liegen allerdings bislang kaum Untersuchungen zur Wirkung der Preisstruktur auf die Akzeptanz verhaltensabhängiger Preise vor. In den wenigen Arbeiten, welche sich mit der verhaltensabhängigen Preisstruktur befassen, zeigen sich zudem teilweise widersprüchliche Erkenntnisse.

Angesichts der bestehenden Forschungslücke in Bezug auf die Untersuchung der Wirkung der Preisstruktur auf die Akzeptanz verhaltensabhängiger Preise ist das vom Verfasser gewählte Forschungsthema als wissenschaftlich sehr interessant, zugleich aber auch für die Praxis sehr aktuell einzustufen. Mit seiner Arbeit leistet der Verfasser einen wichtigen Beitrag zu Schließung dieser Lücke. Er zeigt Ansatzpunkte auf, wie Unternehmen Akzeptanz für verhaltensabhängige Preise erzeugen können, und leistet damit einen Beitrag zur Diffusion dieses interessanten, aber in der Praxis noch nicht vollständig etablierten Preismodells.

Band 7: Toward Service-based Value Creation: The Role of Service Business Development in Manufacturing Companies von Dr. Jonas Bielefeldt

Over the past decade, society has witnessed an increasing expansion of service economies as manufacturing (i.e., product-oriented) companies break free from their product-based business model and move toward more service-oriented value creation as a result of several economic, technological, and social changes. As they shift from products to (service) solutions, manufacturing companies pursue new strategic direction, inter alia, by extensively employing service business development activities.

The objective of this dissertation is to investigate the considerable (re-)emerging stream of service business development by providing vital insights for academia and management into important focus areas that have hardly, if at all, been (empirically) investigated in the existing literature before. Therefore, these findings can be vital to informing a differentiation in current and future marketing strategies in business practice.

First of all, this dissertation focuses on the extent to which service business development is transposed into business practice. Because scarce empirical-quantitative research has studied the current state of service business development across various industry and market sectors, this study analyzes a unique, manually collected dataset of 266 (product and service) business development activities. In so doing, this investigation contributes to literature by presenting a comprehensive, industry-wide status quo and trend report of service business development in practice.

Furthermore, given the surprisingly limited scientific attention paid to the question of how service business development is strategically configured and further applied to different environmental circumstances, this dissertation provides comprehensive theoretical and practical implications by analyzing in detail a sample of 137 service business developments of 66 product-oriented companies.

Lastly, manufacturers are recognizing that service-oriented value creation is moving toward a more collaborative process of co-creation as a promising measure to achieve competitive advantage, and even more as an appropriate response to complex business environments. Thus, an increasing number of companies around the world have recently introduced business models related to access-based services such as car-, scooter-, and bike-sharing systems. But despite the considerable advantages of access-based services as an alternative to ownership, these companies are now seeing that consumer adoption and (re-)usage rates remain insufficient. Owing to the lack of general and cross-national scientific knowledge, the purpose of this dissertation continues to explore which factors impede diffusion of related service business development activities from a consumer perspective and what kind of differences can be established between countries. Consequently, with a total of 1,443 participants, a cross-national survey was carried out in three countries, i.e., the United States, Germany, and China, to measure a vast number of different adoption barriers derived from a developed integrated framework that combines established theories within innovation and adoption behavior research.

Band 8: Der Zusammenhang von Startpunkten und Handlungsoptionen im Business Development von Dr. Andreas Arnegger

Der Einsatz der Funktion Business Development soll es Unternehmen ermöglichen, die bestehende Geschäftstätigkeit weiterzuentwickeln, Potenziale zu erschließen und langfristig Wachstum zu erzeugen. Diese Studie beschäftigt sich mit dem Zeitpunkt der Einführung von Business Development in Unternehmen. Durch Analyse der Unternehmensumwelt und organisationaler Rahmenbedingungen werden Einflussfaktoren auf das optimale Timing von Maßnahmen beschrieben. Auf Basis der Einführungszeitpunkte werden Handlungsempfehlungen für die Planung und Umsetzung der Unternehmensfunktion aufgezeigt, eine Priorisierung von Komponenten bei der Transformation von Geschäftsmodellen vorgeschlagen sowie Handlungsmöglichkeiten auf Ebene der Geschäftsfelder und -einheiten bei der Weiterentwicklung des bestehenden Geschäfts aufgezeigt.

Band 9: Innovative Public Private Partnerships als Business Development Strategie von Dr. Benjamin Zimmermann

Marktdynamiken wie die Nachhaltigkeit und die Urbanisierung verändern städtische Lebensformen und die Nachfrage nach einer nachhaltigen und digitalen Daseinsvorsorge. Städte und Kommunen werden dadurch zu attraktiven Wachstumsmärkten. Um vorhandene Wachstumspotenziale zu heben, werden innovative Public Private Partnerships (PPP) von Unternehmen als neuartige Kooperationsform und strategisches Instrument zur Erschließung der Stadt als Markt herangezogen.

Im Fokus der Dissertation stehen innovative PPPs, die in Abgrenzung zu klassischen PPPs besondere Zielsetzungen und Anforderungen aufweisen. Die Beteiligung von Unternehmen in klassischen PPPs gleichen Lieferantenbeziehungen, die die Steigerung der Effizienz und die Bereitstellung finanzieller Mittel zum Ziel haben. Innovative PPPs hingegen haben einen Prozess- bzw. Effektivitäts-bezogenen Fokus, der auf den Wissens- und IT-basierten Projektcharakter zurückzuführen ist. Die Ko-Produktion öffentlicher Leistungen stellt ein Wesensmerkmal innovativer PPPs dar.

In vier Studien werden innovative PPPs als Business Development Strategie erstmalig untersucht. Studie 1 erweitert durch eine Fallstudienanalyse strategieorientierte Geschäftsmodelle hin zu kooperativen Geschäftsmodellen und leitet Typen dieser ab. In einem zweiteiligen empirischen Forschungsprojekt in Studie 2 wird unter Berücksichtigung der Anreiz-Beitrags-Theorie eine induktive Inhaltsanalyse und eine Hierarchische Individualisierte Limit Conjoint-Analyse durchgeführt. Dabei wird ein nutzenmaximierendes organisationales Verhalten von Unternehmen in innovativen PPPs untersucht. Studie 3 erforscht, welche Ausgestaltungsformen innovativer PPPs besonders erfolgsversprechend sind und inwieweit das Konzept der kooperativen Ambidextrie als überlegene Gestaltungsform dient. Studie 4 beleuchtet anhand einer Fallstudienanalyse und der Entwicklung einer Balanced Scorecard, wie der Wandel zu kooperativen Kundenbeziehungen beim Management interorganisationaler Partnerschaften berücksichtigt werden kann.

In der Gesamtschau zeigen die Ergebnisse, dass innovative PPPs eine vielversprechende Business Development Strategie für Unternehmen darstellen. Für die erfolgreiche Umsetzung innovativer PPPs muss die Stabilität der Partnerschaft mit Städten genauso gewährleistet sein, wie die Zusammenführung von Innovationskraft, Wirtschaftlichkeit und Gemeinwohlorientierung.